Engagement statt Schockstarre

Sechs Initiativen für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2017 nominiert.

Kurz nach dem Abschneiden der AfD als stärkste Kraft in Sachsen wählte eine unabhängige Jury die Nominierten für den diesjährigen Sächsischen Förderpreis für Demokratie aus. Der Preis würdigt herausragendes Engagement von Initiativen und Kommunen gegen Rechtsextremismus und für Menschenrechte und eine demokratische Kultur in Sachsen. Insgesamt 56 Initiativen, Projekte und Kommunen bewarben sich oder wurden von Dritten für die Auszeichnung vorgeschlagen.

„Der Aufstieg der AfD zur stärksten Kraft in Sachsen sorgt für Debatten. Welches Klima dahinter steht und was das für die dort lebenden Menschen, vor allem Migranten, Homosexuelle, Geflüchtete und Menschen nicht-rechter Meinung bedeutet, gerät dabei oft aus dem Blick. Hoffnung in der Schockstarre nach der Bundestagswahl machen die für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2017 nominierten Initiativen, die sich ohne Wenn und Aber mit großem persönlichen Mut für die Sache der Demokratie und der Menschenrechte einsetzen“, erklärt Britta Kollberg, Koordinatorin des Preises, für die auslobenden Stiftungen.

Folgende Projekte wählte die Jury aus:

  • Gerede – homo, bi und trans e.V. und RosaLinde Leipzig e.V. mit dem Projekt „Que(e)r durch Sachsen: Mobile Beratung im ländlichen Raum“
  • Geschichtswerkstatt Freiberg / Regionales Bildungszentrum Eckert gGmbH mit dem Projekt „Zeit-Zeugen-Begegnungen“
  • Grass Lifter – ASA-FF e.V., Chemnitz/Zwickau, mit dem Theatertreffen „Unentdeckte Nachbarn“zur Aufarbeitung der NSU-Verbrechen
  • Helferkreis der Stadt Meerane
  • Menschlichkeit als Tradition e.V., Stollberg im Erzgebirge
  • RAA Hoyerswerda Ostsachsen & RAA Sachsen e.V. mit dem Bürgerbündnis „Hoyerswerda hilft mit Herz“, Beratung von Opfern rechts-motivierter Gewalt, Dokumentation des Prozesses gegen die „Gruppe Freital“ und dem Projekt „Ein Quadratkilometer Bildung“

Es werden ein Projekt- und ein Kommunenpreis sowie mehrere Anerkennungspreise vergeben. Die Preisverleihung findet am 6. November in der Staatsoperette Dresden unter der Schirmherrschaft von Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr statt. Die Laudatio hält die Journalistin und Filmemacherin Esther Schapira.

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird ausgelobt von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Sebastian Cobler Stiftung, der Cellex Stiftung, der Dirk-Oelberman-Stiftung und der Stiftung Elemente der Begeisterung. Er wird seit 2006 jährlich vergeben.

Kontakt für Rückfragen:

Dr. Eva Sturm | Telefon 0351 4466450-91 | www.demokratiepreis-sachsen.de