22. Erich Kästner-Preis an Prof. Gerhard Ehninger

22. Erich Kästner-Preis an Prof. Gerhard Ehninger

Am 22.10.2017 ging der 22. Erich Kästner-Preis an Professor Gerhard Ehninger, Stiftungsrat der Cellex Stiftung und Initiator von Dresden.Respekt.

Am 22.10.2017 verlieh der Presseclub Dresden den 22. Erich Kästner-Preis an Professor Gerhard Ehninger, Mitbegründer des Vereins Dresden – Place to be!, Stiftungsrat der Cellex Stiftung und Initiator von Dresden.Respekt. Damit ehrte der Presseclub Ehningers vielfältiges Engagement für Demokratie und seine Verdienste um die Stadt Dresden gerade in der Anfangszeit der Pegida-Demonstrationen. Die Laudatio hielt Sebastian Krumbiegel.

„Professor Ehninger ist vor allem durch seine Arbeit und Forschung in Dresden bekannt. Was ihn mindestens genauso antreibt, ist sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit“, begründet die Vorsitzende des Presseclubs Dresden Bettina Klemm die Wahl. Mit einem beeindruckenden Konzert für Weltoffenheit setzte er zusammen mit dem Verein Dresden – Place to be! im Januar 2015 ein wichtiges Zeichen und positionierte sich gegen die Pegida-Demonstrationen. Die Bilder wurden europaweit ausgestrahlt und sorgten für eine andere Wahrnehmung von Dresden. Diesem Konzert folgten viele weitere Aktivitäten wie eine Bürgerkonferenz oder das Gastmahl „Dresden is(s)t bunt“. „Das ist gelebte Toleranz und praktizierte Völkerverständigung zugleich – zwei der wichtigsten Kriterien für die Vergabe des Erich Kästner-Preises“, so Bettina Klemm.

In seiner Dankesrede fordert Gerhard Ehninger den Ausbau der politischen Bildung an Schulen und die Wertschätzung der vielen Engagierten in Dresden und Sachsen durch die Politik. Zudem richtet er einen Apell an die politischen Verantwortlichen, „die Veränderungen, die sich – meist ohne Zutun der Politik vollziehen – den Menschen zu erklären und dafür zu sorgen, dass in diesen Prozessen keiner unter die Räder kommt“. Klare Worte äußert Ehninger über die AfD: „Untersuchungen zeigen seit langem das hohe Potential, über das anti-demokratische und menschenfeindliche Bewegungen in Deutschland und speziell bei uns in Sachsen verfügen. Wenn wir das Ergebnis der AfD bei der Wahl vom 24. September als Protest abzuwerten versuchen, verschließen wir die Augen vor einem zentralen Problem unserer Gesellschaft. Frauke Petry hat im letzten Jahr u.a. den Versuch unternommen, den Begriff ‚völkisch‘ wieder positiv zu besetzen. Eben diese Frauke Petry hat die AfD jetzt verlassen, weil ihr diese Partei zu rechtslastig ist. Für die völkische Frau Petry steht die AfD zu weit rechts. Soviel zur politischen Verortung der AfD. Und das sollen die Wählerinnen und Wähler nicht gemerkt haben?“

In seiner Laudatio verwies Sebastian Krumbiegel auf die wichtige Vermittlerrolle, die Gerhard Ehninger einnimmt: „Wir leben in bewegten Zeiten, in denen wir Menschen wie Gerhard Ehninger dringend brauchen. Menschen, die sich klar gegen Rassismus aussprechen, Menschen, die sich für eine offene, kulturvolle Gesellschaft stark machen, Menschen, die aber auch für Verständigung ‚zwischen den Fronten‘ stehen.“

Der Presseclub Dresden verleiht den Erich Kästner-Preis seit 1994. Gerhard Ehninger ist der 22. Preisträger. Vor ihm wurden Persönlichkeiten wie Ignatz Bubis, Marion Gräfin Dönhoff, Richard von Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher mit dem Preis geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden. Der Preisträger spendet dieses Geld für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte.

Die vollständige Rede Gerhard Ehningers finden Sie hier, die Laudatio Sebastian Krumbiegels hier.